Das Gewässernetz im Juragebirge
100 Liter reines Regenwasser vermögen 1.3 g Kalk zu lösen. Enthält das Wasser aber Kohlensäure aus der Luft oder aus der Bodenschicht, kann dieser Betrag auf 20 bis 30 g pro Liter steigen (Kalklösung).
Alle Vorgänge und Erscheinungen, die mit der Kalklösung und der unterirdischen Entwässerung zusammenhängen, nennt man Karsterscheinungen; besonders häufig sind sie im Jura und in den Kalkalpen anzutreffen.
Der Jura hat ein wesentlich weniger dichtes und weniger verzweigtes Gewässernetz als das Mittelland (vgl. Abb. 1). Dies ist dadurch zu erklären, dass das Regenwasser nicht überall oberirdisch abfliesst, sondern direkt im porösen, wasserdurchlässigen Kalkboden versickert.

Abbildung 1: Gewässernetz der Schweiz, (eigene Darstellung). |